Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
heute ein kurzes "Sonderheft" mit einem Interview mit dem
Veranstalter und Organisator der Papiertheatertage Wolgast vom 1. - 3.
August, Robert Jährig.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
(mf)
INHALT – Nr. 35 – Februar 2014
Die Sommer-Papiertheatertage Wolgast werfen ihre Schatten voraus!
von Uwe Warrach
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Das PapierTheater Nr.35
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Februar 2014
PAPIERTHEATER im Dialog
Die Sommer-Papiertheatertage in Wolgast werfen ihre Schatten voraus!
von Uwe Warrach
Die Bilder in diesem Beitrag stellen eine Auswahl der Aufführungsorte vor
DAS PAPIERTHEATER im Dialog mit dem Veranstalter Robert Jährig vom Papiertheater Heringsdorf
Die 1. Papiertheatertage Wolgast vom 1. bis 3. August 2014 haben wir
bereits angekündigt, die Pressemitteilung dazu ist auf unserer Webseite
als PDF abrufbar.
12 Bühnen werden mitwirken. Sie kommen aus Deutschland, den
Niederlanden und aus Dänemark. Uwe Warrach fragt den Veranstalter, das
Vereinsmitglied Robert Jährig, nach den Details.
DAS PAPIERTHEATER:
Robert, in der Pressemitteilung ist ja schon einiges über das neue
Papiertheaterfest gesagt, aber die Leser von DAS PAPIERTHEATER möchten
natürlich noch mehr wissen. Erzähl doch zuerst mal ein bisschen von
dir, von dir und dem Papiertheater, und wie du auf die Idee mit
den Papiertheatertagen gekommen bist.
ROBERT JÄHRIG:
Nun ja, wo soll ich da jetzt anfangen. Ich bin jetzt 44 Jahre alt, von
Beruf examinierter Krankenpfleger und Vater eines eineinhalbjährigen
Sohnes. Meine Leidenschaft zum Papiertheater hat schon in meiner
Kindheit begonnen. Allerdings habe ich mir erst als Erwachsener den
Wunsch aus Kindertagen nach einem Papiertheater erfüllen können. Seit
nunmehr 8 Jahren spiele ich selbst Papiertheater.
Die Idee zu dem Papiertheatertagen kam während eines Telefongesprächs
mit Benno Mitschka. Wir unterhielten uns über Möglichkeiten,
Papiertheater noch weiter bekannt zu machen, denn obwohl es ein
Festival in Preetz gibt, ist vielen Menschen Papiertheater doch relativ
unbekannt. Meine Idee war es, warum nicht hier, in
Mecklenburg-Vorpommern während der Ferienzeit ein Treffen von
Papiertheaterbühnen zu organisieren. Die Insel Usedom hat während
der Sommerferien fünfmal so viele Besucher/Urlauber wie Einwohner. Aus
ganz Deutschland und dem Ausland, sind dann Menschen hier in unserer
Region unterwegs. Die, wenn ihnen das Gesehene gefallen hat, darüber
sprechen könnten. Vielleicht ist es auch so, dass der ein oder andere
Zugang zu diesem schönen Hobby findet. Somit war die Idee geboren. Dann
ging es auf Partnersuche. Leute, die mit mir gemeinsam dieses Vorhaben
in die Tat umsetzen wollen. Diese fand ich in Herrn Hein, einem
Journalisten und Frau Kretschmer vom Förderverein für Kultur, Kunst und
Bildung Wolgast e.V..
PTH:
Ihr habt sehr zeitig mit den Vorbereitungen begonnen – wie ist der heutige Stand der Dinge?
RJ:
Die Grobplanung und der Spielplan sind bereits fertig. Was jetzt nur
noch folgt, ist die Feinarbeit. Dazu gehört zum Beispiel die Gestaltung
der Flyer, Werbebanner und Plakate, die Organisation des
Kartenverkaufs, die Herrichtung der Aufführungsorte, die Einbeziehung
der Presse und so weiter, kurz, all die Nebensachen, die so wichtig
sind, daß man sie bei der eigentlichen Veranstaltung nur dann bemerkt,
wenn sie vergessen wurden.
PTH:
Die Ansage „1. Papiertheatertage“ beinhaltet ja eine Nummerierung. Sind schon weitere Festivals geplant?
RJ:
Ja, das ist richtig. Wir haben vor, alle zwei Jahre ein Treffen in Wolgast auszurichten.
Das hängt mit einer anderen Veranstaltung in Wolgast zusammen, mit der
die Papiertheatertage ab dann immer im Wechsel stattfinden sollen.
Vielleicht ändert sich das auch Mal und wir richten die
Papiertheatertage dann jedes Jahr aus, aber wie gesagt, jenes ist noch
nicht angedacht.
PTH:
Anliegen des Treffens sei es, so die Ankündigung, das
Papiertheaterspiel einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das
ist ein löbliches Ziel. Aber Wolgast werden die meisten Auswärtigen auf
dem Atlas suchen müssen. Und dann findet das Festival nur gut einen
Monat vor dem alljährlichen ebenfalls norddeutschen Preetzer
Papiertheatertreffen statt – seid ihr sicher, dass genügend Besucher zu
euch finden werden?
RJ:
Wolgast ist eins von zwei „Toren“ zur Insel Usedom, einer der beliebten
Ferienregionen Deutschlands. Wir wollen mit unserem Treffen auch neue
Besucher, speziell Familien, ansprechen, die noch nie etwas vom
Papiertheater gehört haben. Dazu sollen beispielsweise in allen Zügen
der UBB, der Usedomer Bäderbahn, die zwischen Stralsund und Swinemünde
(Polen) verkehrt, Werbeplakate mitfahren. Diese Züge werden im Sommer
sehr gern von den Urlaubern genutzt.
Für mich sind Preetz und Wolgast keine Konkurrenzveranstaltungen. Im
Gegenteil, wir werden uns sogar ergänzen, da wir unterschiedliche
Ausrichtungen haben. Aus denen könnten sich durchaus auch
Synergieeffekte für beide ergeben.
Die einzige Konkurrenz, die wir wirklich zu fürchten haben, sind bei schönem Wetter die Strände auf der Insel Usedom.
PTH:
Zwölf Bühnen mit je vier Aufführungen für je 25 Zuschauer – das wären
an die 1200 verkaufte Tickets und bedeutet, da die meisten sich wohl
mehrere Aufführungen ansehen werden, rund 300 Zuschauer, dazu kommen
etwa 20 Spieler. Viele haben eine lange Anreise vor sich: Gibt es
genügend nahe gelegene Unterkünfte? Wo finden die Gäste ihre Betten?
Und da ihr ausdrücklich Familien ansprecht, stellt sich da ja auch die
Frage nach den Übernachtungspreisen.
RJ:
In unserer Planung gehen wir von einer realistischen 70 - 75%
Auslastung der Veranstaltung aus. Sollte es mehr werden, freuen wir uns
natürlich darüber.
Für die Spieler steht von Donnerstag Abend bis Montag früh die
Unterkunft zur Verfügung. Der Aufbau kann dann am Freitag Vormittag
erfolgen, sodass zum Beginn der Veranstaltung am Nachmittag Alles
bereit ist. Die Wege zwischen den einzelnen Aufführungsorten sind kurz
und können zu Fuss in wenigen Minuten erreicht werden.
Für Besucher gibt es in Wolgast einige Hotels und Pensionen, wie zum
Beispiel: Hotel Peenebrücke, Hotel Kirschstein, City Hotel, Der
Speicher, Zum Alten Schweden, Gaststätte und Pension Alte Molkerei und
das Postel Wolgast. Von diesen sind die Aufführungsorte in wenigen
Minuten zu Fuß zu erreichen.
Die Preise bewegen sich zwischen 40 bis ca. 90€ inklusive Frühstück je nach Kategorie und Zimmer des Hauses.
PTH:
Wie weit steht die Stadt Wolgast oder die Region hinter dem Vorhaben?
Gibt es Unterstützung vom Tourismusverband? Habt ihr Sponsoren?
RJ:
Die Stadt Wolgast steht hinter der Veranstaltung und hilft uns, wo sie
es kann. Auch der Tourismusverband unterstützt uns und hat die
Papiertheatertage in seinen Veranstaltungskalender mit aufgenommen. Das
Land Mecklenburg/Vorpommern übernimmt einen Teil der Kosten und ist
somit einer der Hauptsponsoren. Ansonsten haben wir noch die Sparkasse
Wolgast, den Förderverein für Kultur, den Verein Papiertheater und
einige Privatpersonen als Sponsoren.
PTH:
Was ist außer den Aufführungen geplant? Es ist von workshops die Rede: wie sollen die aussehen?
RJ:
Für die Ausrichtung der Workshops konnten wir Multum in Parvo
Papiertheater gewinnen. Das Workshop-Konzept der Meringer Firma kam
schon sehr erfolgreich bei der "Augsburger Puppenkiste" zum Einsatz:
Jedes Kind erhält eine Mappe mit einem Papiertheater, Kulissen und
Figuren zum Ausschneiden und einem Textheft zum Stück "Hänsel und
Gretel". Diese Mappe dürfen die Kinder am Ende des Workshops mit nach
Hause nehmen. Außerdem lernen sie, wie man dieses Märchen auf der
Papiertheater-Bühne inszeniert. Jedes Kind ist dabei für seine Aufgabe
selbst verantwortlich. Figurenführung, Kulissenwechsel, Vorhang, Licht
oder Nebelmaschine stehen dabei zur Auswahl. Am Ende spielen die Kinder
das einstudierte Stück auf der Reisebühne von Multum in Parvo für ihre
Eltern. Ein gemeinsamer Blick hinter die Kulissen rundet das ganze
Programm dann ab.
DAS PAPIERTHEATER dankt dir für das Gespräch und wünscht euch gutes Gelingen.
Das Gespräch führte Uwe Warrach.