Zeitungskopf

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die Augustausgabe steht unter dem Motto Rückblick.

Uwe Warrach wagt eine kurze Chronik von 24 Papiertheatertreffen in Preetz.

Zur Gründung des Vereins FORUM Papiertheater und der Eröffnung des Papiertheatermuseums Hanau wurden Dr. Anton Merk und Helmut Wurz interviewt.

Und Ernst Fengler beschreibt die Geschichte und Gegenwart seiner seit mehr als 30 Jahre bespielten kleinsten Bühne Düsseldorfs.


Viel Vergnügen bei der Lektüre!

(mf)

 

INHALT – Nr. 28 – August 2012 

25. Papiertheatertreffen in Preetz            
von Uwe Warrach
Seite 2

Am Anfang war das Spiel
Interview mit Dr. Anton Merk und Helmut Wurz
Seite 3

Mehr als 30 Jahre:
“Fenglers Kellertheater“ – die kleinste Bühne Düsseldorfs
von Ernst Fengler 
Seite 4


Vorschau Seite 5

alle Ausgaben

Blocker

Seitenanfang   Home   Impressum

Das PapierTheater Nr.28                           SEITE 2                           August 2012

Jubliäum

25.000 Besucher! 1.000 Aufführungen! 90 Bühnen! -
25. Papiertheatertreffen Preetz


Kurze Chronik der „Welthauptstadt des Papiertheaters“ (Ostholsteiner Zeitung vom 11.09.2003) 

 von Uwe Warrach    



Bild



 


Mit Eric Bernard kommt ein Sammler und Aussteller aus New York, und das nicht zum letzten Mal. Im Hauptberuf an der Metropolitan Oper, ist das Papiertheater seine Leidenschaft, „das den Kulturunterschied zwischen alter und neuer Welt auf den Punkt (bringt). Es ist kommunikativ, regt zu Kreativität und Aktivitäten an. In den USA wird den Menschen Unterhaltung nur vorgesetzt.“ Nun, das ist bei uns auch nicht so viel anders – außer in Preetz. Doch auch dieses Treffen war gefährdet, und zwar für alle. Es stand bis kurz vor Beginn auf tönernen finanziellen Füßen. Neue Sponsoren, private Spender und Verzichtsleistungen einer Bühne retteten es im letzten Augenblick.

An diese Stelle gehört ein Applaus für das organisatorische Geschick der Veranstalter/innen, namentlich Marlis Sennewald (bis 2003 Dr. Jürgen Schiedeck) mit den Leuten von der Volkshochschule Preetz und Dirk Reimers mit Frau Barbara. Ich habe das erst richtig zu würdigen gewusst, seitdem ich selbst Spieler und Nutznießer der umsichtigen gründlichen Planungen gewesen bin. Im Februar beginnen die Vorbereitungen. Spielstätten, Unterbringung, Spielplan, Versorgung, Werbung, Kartenverkauf, Abrechnungen und was-weiß-ich - alles muss perfekt geplant werden und wird es auch. Immerhin spielt man in Räumen, in denen bis Freitagmittag Schulunterricht stattfindet und ab Montagfrüh wieder. Bewundernswert das Ineinandergreifen aller Gewerke, und ein Extralob sollte man immer wieder der Truppe um den Hausmeister zollen, die umgehend die Räume verdunkelt und Sonntagnachmittag wieder erhellt. Gerade die unsichtbaren Geister würde man erst richtig zu schätzen wissen, wenn sie nicht wirklich da wären. Für die Veranstalter geschieht zudem immer wieder Unvorhergesehenes, zum Beispiel, wenn am Tag vor Beginn oder gar am Tag selbst eine oder gar zwei Bühnen absagen. Die Karten sind aber längst verkauft, die Leute werden kommen. Und so was gehört jedes Jahr dazu und muss von Marlis, Dirk und ihren Leuten gestemmt werden. Ohne Boni.

Zu 2001 ist nachzutragen, das Heinz Holland verstarb, der 13 mal das Treffen mit seinen Balladen bereicherte. Im Jahr seines Todes wurde sein Enkel Willem geboren; ihm werden wir beim 23. und 24. Treffen begegnen.

Im Sommer 2004 beendet Dr. Jürgen Schiedeck überraschend sein Arbeitsverhältnis mit der Preetzer Volkshochschule und damit auch als Mitorganisator des Papiertheatertreffens. Zeit zum Jammern bleibt nicht, die „Show must go on“, und zum Glück ist mit Marlis Sennewald eine begeisterte Nachfolgerin in Sicht und auch bald da. Mit ihrem Ehemann Rainer kommt ein Berufsfotograf und Pressemann hinzu, der den neu gestalteten Dokumentationen Gesicht und hervorragende Fotos gibt. Von nun an erscheinen Broschüren in professioneller Qualität, die sich überall sehen lassen können.

Uffe Andreasen, Botschaftsrat der Königlich Dänischen Botschaft Berlin, erzählt in seinem Grußwort zum 18. Treffen 2005, wie er als Kind Papiertheater gespielt habe, später mit seinen Kindern, und dass Hans Christian Andersen ebenfalls ein Puppenspieler gewesen sei, den er eigentlich zu seinem (Andersens) 200. Geburtstag zum Ehrenmitglied des Kreises würde ernennen wollen.

Im Grunde sind sie mittlerweile eine Art von Hausbesetzern geworden, die Papiertheaterspieler in Preetz. Mit dem Schulgebäude kommen sie nicht mehr aus, da müssen noch ein Speicher, ein alter Stall mit Polizeigefängnistür und ein Ladengeschäft herhalten, ja, und das Pastorat.

Per Brink Abrahamsen beobachtet bei den Theatern Wandlungen gegenüber den Anfängen: fast alle Stücke seien neu geschrieben, dramatisiert, gezeichnet und einstudiert. Er registriert, dass viele der jüngeren Spieler über andere Arten des Puppenspiels zum Papiertheater gekommen und weniger der Tradition verpflichtet seien als die älteren, dass sie aber „die ungeahnten Möglichkeiten des kleinen magischen Raumes des Papiertheaters für sich entdeckt“ hätten.

Im Papiertheatershop, wo man vor allem Kulissen- und Figurenbögen kaufen kann,  taucht eine Neuheit auf: Der erste Papiertheaterroman, ein Hörbuch über zwei Kinder, die in die Welt des Papiertheaters geraten, und das auf abenteuerliche Weise. Ihm werden bis heute 3 Fortsetzungen folgen. Die Reinerlöse fließen in die Kasse des Papiertheatertreffens. Das war 2006, das 19. Treffen.

Zum 20., nun wieder zu recht als Jubiläum gefeiert, schaut der Alte Hase Norbert Neumann in seinen „Preetziosen“ zurück. Während ich das noch mal lese, merke ich, dass meine Arbeit bis zu dieser Stelle eigentlich überflüssig war. Er hat schon alles gesagt. Aber er hat neulich auch gesagt, ich solle das nun zum 25. machen, mit dem Maßstab meiner beschränkten Sicht, die erst um 2001 einsetzt (er hat das netter ausgedrückt). Und ich bitte an dieser Stelle um Nachsicht, dass immer nur einige Bühnen, Stücke und Intendanten genannt werden, sie stehen auch für die Nichtgenannten.

Norbert war seit den Anfangsjahren dabei und wusste über das Preetzer Treffen und dessen Schöpfer Dirk Reimers zu berichten: „Papier-Puppen-Theater Dirk Reimers. Der rannte damals und noch etliche Jahre mit Hemdschlapp aus der Büx hängend rum; Hüter der reinen Papiertheaterlehre und zumindest einer der Väter der Mutter aller Papiertheater-Schlachten (sprich Treffen).“ Nach der Ernennung der „Weltstadt des Papiertheaters“ setzt Norbert hinzu: „Pollidor, alias Dirk Reimers trägt sein Hemd längst ordentlich in der Hose und ist dafür bei der Frage ‚Was ist Papiertheater?’ etwas freizügiger geworden.“

Beim 23. Treffen habe ich wieder neue Dimensionen erlebt: Facto teatro aus Mexiko muss man auch als Spieler neidlos Hochachtung zollen, diesem Feuerwerk aus Musik, Menschen-Theater- und Papiertheater-Spiel, für deren Engagement Marlis Sennewald viele Hebel in Bewegung hatte setzen müssen. Nicht ganz jugendfrei, aber witzig, bildnerisch bezaubernd und mit gekonnter Live-Gesangseinlage Little Blue Moon aus Kalifornien mit „Roman Reveries“, und dann, schon angekündigt, Hellriegels Junior, der 8jährige Willem Klemmer, Enkel von Heinz Holland, dem Balladensprecher, mit dessen Witwe, Willems Großmutter Gerlinde Holland. Sie spielen gemeinsam die Geschichte vom Wolf, der glaubt, er sei von allen der Stärkste, dabei ist er von allem, was es gibt, das größte. Wenn die berüchtigten bösen Zungen sagen, Papiertheater sei etwas, wo alte Männer selbst gebastelte Figuren durch Pappbilder schieben, so setzt Willem dem schon mal einen Dämpfer auf. Und ist dabei eine Zukunftshoffnung des Metiers. Dann, so ganz anders als alles, was ich je auf dem Papiertheater gesehen habe: „Die Geschichte einer Mutter“, die ihr Kind an den Tod verliert,  von Amager-Scenen.

Auch das 24. bot Herausragendes: Wieder war Facto teatro da, Hellriegels Junior ebenfalls, mit einer Hasengeschichte; einige Protagonisten spielten wieder selber mit, sozusagen Mensch und Pappe, so Haases mit „Sherlock Holmes“, Peter Schauerte Lüke mit „Don Giovanni“ und Carsten Niemanns „Brigant“. Einige Stücke führten zu kontroversen Auffassungen darüber, „ob das überhaupt noch Papiertheater“ sei, was sich auch in den  Festival(!)berichten widerspiegelte, die diesmal nicht mehr nur von zwei, sondern sechs Autor/innen verfasst wurden. Darunter leider zum letzten Mal Willers Amtrup, der diese Arbeit über Jahre allein leistete, diesmal noch alle Kräfte zusammennahm, die seine schwere Erkrankung ihm übrig gelassen hatte und seine Beiträge so schnell schrieb, als habe er Sorge, es nicht mehr zu schaffen. Im Jahr des 25. Preetzer Treffens ist er gestorben.

Wir dürfen uns auf dieses Jubiläum freuen, auf 17 Bühnen aus 8 Ländern und 70 Aufführungen. Und darüber, dass kein Ende abzusehen ist, für die „Welthauptstadt des Papiertheaters“.
Noch etwas: Wer alles genauer wissen will, findet unter www.preetzer-papiertheatertr.../archiv01.htm alle Stücke, alle Treffen nebst Beschreibungen, Kritiken und viele Bilder.





 


Bild

Peter Baldwin (GB) backstage


Bild

papiertheaterfigurinenpublikum


Bild

bodes koffertheater, pauline und jens schröder


Bild

Vom fischer und seiner frau, invisius/rüdiger Koch


Bild

der auftakt: kiel 1983


Bild

robert polter's Geschenk zum 10jährigen: ein Ziehharmonikatheater zum selberbauen

Bild


prinzipal dirk reimers


Seitenanfang   Home   Impressum

Das PapierTheater Nr.28                           SEITE 3                           August 2012

Interview

Am Anfang war das Spiel

Gründung des Papiertheatermuseums Hanau (1990) und des Vereins FORUM Papiertheater (1992)


Interview mit Dr. Anton Merk und Helmut Wurz    



Bild


 


PTH: 1990, nach der Eröffnung, gab es aber den Verein noch nicht?

H.W.: Nein. Einer unserer Freunde, von Beruf Steuerberater, empfahl uns dringend, unsere Arbeit auf finanziell klare und abgesicherte Beine zu stellen und einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Aber wie? Wir hatten ja diese Zweiteilung in Sammlung und Spielstätte. Dietger Dröse stand der „Vereinsmeierei“ skeptisch gegenüber, ließ sich aber dann doch von den Vorteilen überzeugen. Bei der Gründung des Vereins am 17. Mai 1992 wurde er  dessen 1. Vorsitzender. Zwölf Mitglieder waren wir zunächst. Weitere vier Spieler gehörten dazu:  Schüler von mir, die aber minderjährig waren und noch nicht Gründungs-Mitglieder werden konnten.

PTH:  Wir sind nun immer noch in Hanau. Wie kamt ihr darüber hinaus, ins Internationale sozusagen? Parallel tat sich ja etwas in Preetz.

H.W.: Ja, 1988 fand das erste Papiertheatertreffen in Preetz statt. Ich kannte den Begründer, Dirk Reimers, schon länger, wir hatten uns in Kopenhagen in einem Papiertheatergeschäft kennen gelernt. 1989 war ich erstmalig in Preetz dabei, als Zuschauer, ein Jahr später habe ich mit meiner Gruppe gespielt. Es gab dann schon eine erste Zusammenarbeit.

PTH: Die lief anfangs anscheinend noch nebeneinander. Wie wuchs zusammen, was zueinander wollte?

H.W.: Zur Aufgabe des Vereins gehört ja die Verbreitung und Förderung des Papiertheaters. Der Verein und Preetz hatten und haben sehr ähnliche Ziele.

PTH: Und bedürfen der Finanzierung, denn aus sich allein kann beides ja kaum existieren?

H.W.: Richtig. Die Stadt Hanau fördert zum einen die Ausstellungen und die Spielstätte, sie gibt ihnen ein – sehr anspruchsvolles – Zuhause. Zum anderen zahlt sie dem Verein einen Zuschuss. Der Verein ist Träger des Museums und verpflichtet sich, das Haus zu bespielen, mit mindestens 5 Vorstellungen im Jahr, wobei auch Gastspiele erwünscht sind, was dem Ganzen auch wieder etwas Überregionales gibt. So haben die Preetzer Reimers und Severin hier auch gespielt. Der Verein wiederum unterstützt das Papiertheatertreffen in Preetz mit einem Zuschuss. Workshops für Kinder werden vom Museum Hanau veranstaltet.

DR.M.: Für die Stadt ist das fraglos ein großer Gewinn, eben auch dank der Aufführungen nebst Gastspielen. Für den Verein ergibt sich der Vorteil, zwei Zentren zu haben: Das Museum mit Ausstellungs- und Aufführungsmöglichkeiten, Preetz mit dem Internationalen Treffen.

PTH: Der Verein hat bereits – vor zwei Jahren – sein 20jähriges Bestehen gefeiert, in Hanau, hat etwa 120 Mitglieder weltweit, veranstaltet alle paar Jahre ein Symposium wie im Mai dieses Jahres in Wien. Er pflegt Kontakte zu Papiertheatertreffen und –bühnen in vielen Ländern, und Preetz ist Jahr für Jahr ausverkauft, beim diesjährigen 25. Treffen freuen wir uns auf rekordverdächtige 70 Aufführungen von 17 Bühnen aus 8 Ländern. Ein Erfolg, der viele Väter und Mütter hat, aber vor allem die, die am Anfang standen. Ich danke für das Gespräch.

Das Gespräch führte Uwe Warrach





 

Bild

2010: 20 Jahre Hanauer Papiertheatermuseum; vorne von links: Vorsitzender Terry Andrews, Gründungsmitglied Helmut Wurz, vorheriger Vorsitzender Christian Reuter, weiter hinten im gestreiften Hemd,: der bisherige Schatzmeister Klaus Beelte

Seitenanfang   Home   Impressum

Das PapierTheater Nr.28                           SEITE 4                           August 2012

Serie „Wie ich zum Papiertheater kam“ - Folge 4

Mehr als 30 Jahre:


“Fenglers Kellertheater“ – die kleinste Bühne Düsseldorfs

von Ernst Fengler     



Bild


 


Diese habe ich kurzerhand auf Düsseldorfer Verhältnisse umgeschrieben: „Cagliostro in Benrath“. Den Wiener Tonfall bei Strauß habe ich durch Düsseldorfer Mundart ersetzt.
 Inzwischen hatte ich eine große Anzahl von Mitspielern gewonnen, die hinter Bühne und Vorhang eng zusammengedrängt die verschiedenen Rollen sprachen. Meine Frau wurde zur Inspizientin, die auf lebendige F�gurenführung und verständliches rollengemäßes Sprechen achtete. Eine enge Mitarbeiterin aus der Gemeinde  und ich führten die Figuren. Ihr Mann wurde mein „Toningenieur“.

Im Lauf der Jahre war der Ruf unseres „Kellertheaters“ weiter in die Kirchengemeinde und in den Stadtteil vorgedrungen, und es wurde nach weiteren Vorstellungen gefragt. So machten wir schließlich jedes Jahr an einem Sommerwochenende samstags und sonntags zwei Gartenfeste hintereinander. Die je 40 bis 50 Besucher hatten im Garten problemlos Platz; im Keller standen und saßen sie eng zusammengepfercht beieinander, was aber die gute Laune nicht beeinträchtigte, sondern eher noch steigerte.

Als ich im Sommer 2000 in den Ruhestand ging, wollte ich die ganze Sache eigentlich aufgeben, weil wir das Pfarrhaus als Dienstwohnung verlassen mussten und geeignete Räume (groß genug und intim genug) in unsrer Ruhestandwohnung nicht mehr zur Verfügung standen. Ich hatte schon mit dem Düsseldorfer Theatermuseum Verbindung aufgenommen in dem Gedanken, ihm meine Schätze an Kulissen und Figuren zu vermachen. Das Theatermuseum war bereit, die Dinge zu übernehmen, bot mir aber an, doch stattdessen in seinem neuen Gebäude, dem Hofgärtnerhaus, meine Aufführungen fortzusetzen.  Nach kurzem Zögern bin ich
dieser Anregung gerne gefolgt.

2001 und 2002 haben wir zunächst aus der Reservekiste noch einmal den „Impresario von Smyrna“ und „Cagliostro in Benrath“ aufgeführt – ich musste mich erst einmal im Ruhestand einrichten. Wir fingen versuchsweise mit  e i n e r  Aufführung an. Die Nachfrage war zu unserer Überraschung so groß, dass wir schon ein Jahr
später  z w e i  Aufführungen gaben. Inzwischen sind es jedes Jahr v i e r Aufführungen, die in der Regel schon einen Monat im voraus ausverkauft sind.

 Ab 2003 begann für mich eine neue Phase. Ich hatte als Pensionär jetzt mehr Zeit und habe vielfach Literatur des 19. Jahrhunderts bearbeitet und gestrafft, um sie für die Bühne des Papiertheaters spielbar zu machen; vgl. die unten angefügte Liste. Es ist nicht ganz einfach, einen klassischen Text von 75 Seiten auf etwa 50 Seiten zu reduzieren. Die kleinen alten Hefte des Schreiber-Verlages von 16 Seiten brauchten (mit Bühnenumbau) eine Aufführungszeit von 30 bis 40 Minuten. Meine längeren Texte von 40 bis 50 Seiten brachten eine Aufführungsdauer von 90 bis 110 Minuten mit sich, so daß wir in der Regel eine kleine Pause einlegten – zum Vertreten der Füße und andere menschliche Grundbedürfnisse.

Ich bin jedes Mal frappiert, mit welcher Konzentration die Zuschauer dabei sind. Wir liefern ja keine Sensationen (Ausnahme: der Sprung des Löwen durch den brennenden Reifen beim „Kalif Storch“), sondern machen im Grunde klassisches Sprechtheater. Aber es gibt offensichtlich ein Publikum, das gerade das schätzt. Und noch eine Beobachtung: mehrfach haben mir Zuschauer (ganz unabhängig voneinander) gesagt, dass im Lauf der Aufführung die doch sehr kleine Figuren (bei mir ist der Standard 11 cm) Größe) im Lauf der Aufführung für das Auge des konzentrierten Betrachters immer  größer werden.

Die Kulissen und die Figuren mache ich inzwischen weithin selber. Ich habe im Lauf der Jahre einen großen Fundus an Grafiken angelegt (Kostüme, Landschaften, Gebäude), auf den ich jederzeit zurückgreifen kann. Entsprechend hoch sind in der Anfangsphase, wenn ich ein neues Stück vorbereite, die Kosten für Kopien und gute Filzstifte. Aber Ausgaben und Einnahmen halten sich insgesamt in etwa die Waage. Für das Jahr 2012 bereite ich zur Zeit „Das Fräulein von Scuderi“ von E. T. A. Hoffmann vor .

Für Rückfragen von Liebhabern des Papiertheaters bin ich gerne zur Verfügung. Meine Telefonnummer: 0211 / 29 62 73




 



Seitenanfang   Home   Impressum

Das PapierTheater Nr.28                           SEITE 5                           August 2012

Vorschau

Webzeitung 29: Ausblick


 

In der Oktober-Ausgabe werden wir über das 25.Papiertheatertreffen in Preetz berichten. Die Serie "Wie ich zum Papiertheater kam" mit  einem Beitrag von Klaus Beelte fortgesetzt.

Weitere Artikel wie immer herzlich willkommen.

 

Seitenanfang   Home   Impressum