Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die Sommerausgabe der Webzeitung beginnt mit einer neuen Serien zu den technischen Tricks und Kniffen, die im Papiertheater genutzt werden können. Martin Haase startet mit seinem Beitrag und Sie als Leser sind aufgerufen, durch einen einen Beitrag die Serie fortzuführen. Vielen Dank im Voraus.
In einem weiterer Workshopbericht bringt uns Iris Förster Kamishibai näher.
Unsere Serie „Wie ich zum Papiertheater kam“ setzt Uwe Warrach mit seinem Erinnerungen fort.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
(mf)
Das PapierTheater Nr.32 SEITE 2 August 2013
Aus der Trickkiste - Teil 1
Bild 1: Drehlampe
In Englands wohl beliebtestem und meist gespieltem
Papiertheaterdrama „The Miller and his Men“ fliegt am Ende eine Mühle
in die
Luft – auf dem Papier. Schon im 19. Jahrhundert probierten beherzte
Papiertheaterspieler realistischere Inszenierungen, die freilich oft
bedrohlich
ausfielen oder gar katastrophal endeten, zumal Feuer und Wasser diesem
Medium
nicht bekommen. Weniger gefährlich, aber nicht weniger wirkungsvoll
wurden am
Theater schon früh Geräusche künstlich erzeugt, z.B. gaukelte eine Art
vertikaler
Kegelbahn mit polternden Holzkugeln Donnerwetter vor. Das Radio schuf
alle
möglichen Knistereien und Erbsen- schütteleien, die dank der Nähe zum
Mikrofon zu
Feuersbrünsten und Regenfällen auswuchsen. In den 60er Jahren des
vergangenen Jahrhunderts
nahm der
stolze Besitzer eines Tonbandgerätes solche Tipps dankbar auf, wenn er
an
eigenen Hörspiel- produktionen oder Dia-Shows bastelte.
Elektronik und Digitalisierung brachten den großen
Sprung
nach vorn: Geisterhaftes Licht, Nebel, Feuerwerke ohne große Risiken,
eine
unübersehbare Fülle von „käuflichen“ Geräuschen. Audio-Software für den
PC
erlaubt heute verblüffend echt wirkende Geräusche und Musikaufnahmen
mit auf
Sekundenbruchteilen genauer Montage. Diese neuen Techniken führen den
Amateur
nahe an dass professionelle Studio heran. Für den Papiertheaterspieler
eröffnen
sich damit Perspektiven, die ihn wiederum mit dem „großen Theater“ zu
konkurrieren erlauben, zumindest auf diesem Feld. Aber vor der Bühne
staunt man dann doch immer
wieder, und
fragt sich, wie etwa Martin Haase sein Rhein-Feuerwerk hingekriegt hat.
Da der
Papiertheaterspieler seine Tricks und Kniffe nicht geheimnistuerisch
hütet,
sondern gerne abgibt und austauscht, jedenfalls nach der Vorstellung,
lernen
wir immer wieder alle voneinander dazu. In der Terminenge eines
Festivals geht
ein Großteil davon allerdings schnell wieder verloren, schade. Also
sollten wir
nicht mal in Ruhe in die „Trickkisten“ unserer Kolleginnen und Kollegen
schauen
dürfen?
Diese
Idee hatte jedenfalls Martin Haase und öffnet seine Truhe als erster.
Braucht man beim
Papiertheater überhaupt „Special Effects“? Aber klar doch! Schon im 19.
Jahrhundert hat man sich Gedanken darüber gemacht, wie man die
Dramaturgie eines Stückes mit entsprechenden Effekten unterstützt. Beim
Gewitter soll's blitzen und krachen, und aus dem brennenden Schloss
sollen die Flammen empor züngeln – aber natürlich nur zum Schein!
Die heutige Technik bietet dem Papiertheaterspieler praktisch
unbegrenzte Möglichkeiten. Aber mir ist wichtig, dass man's damit nicht
übertreibt, und dass alles so einfach und effektvoll wie möglich ist.
„Großes Theater“ spielt sich eben immer noch im Kopf ab – und nicht auf
der Bühne. Die Technik hat eigentlich nur den Sinn, die Phantasie des
Zuschauers anzuregen und zu unterstützen – aber nicht, seine Phantasie
überflüssig zu machen und ihm das Mit-Denken abzunehmen.
Kinderzimmerlampe. Wer kennt
sie nicht, diese transparenten Zylinder, die sich durch die Hitze der
Glühbirne langsam drehen und bewegte Muster auf den Lampenschirm
projizieren? Diese Lampen sind – leicht abgewandelt – wunderbare
Effektleuchten, die auf der Bühne Bewegung suggerieren, z.B. ziehende
Wolken, fließendes Wasser oder auch die Sterne im Weltraum, durch die
das Raumschiff hindurch rast. Dazu wird der Lampenschirm mit schwarzer
Pappe abgeklebt; aber man schneidet ein Fenster frei, sodass der
Lichtschein hierdurch auf eine weiße Projektionsfläche fällt (siehe
Bild 1 oben). Zum Teil kann man die mitgekauften Zylinder verwenden. Je
nachdem, welches Motiv man haben möchte, kann man sich so einen
Zylinder aber auch selbst basteln. Ich verwende dazu Transparentfolie
(wie man sie z.B. für den Drucker verwendet) und bemale sie mit
Window-Colour.
Bild 2: Exlplosion
Explosion. Früher hat man Bärlappsamen oder pulverisiertes Kolophonium in eine offene Flamme gepustet, um es richtig knallen zu lassen. Damit hat man sich oft genug die Kulissen „versaut“, weil die verbrannte Asche nachher überall klebte. Heute geht’s viel einfacher mit dem „Aschenbecherschreck“, einem Scherzartikel, den man auch leicht mit einer 9 Volt-Batterie zünden kann (Bezugsquelle z.B.: www.kaleidoshop.de – Der Artikel ist aber leider zurzeit vergriffen; ich hoffe, die Firma Weco / Eitdorf legt das Produkt bald wieder auf.). Auf Bild 2 sieht man eine kleine, runde Blechdose, in die zwei Drähte hinein laufen, die vom Batteriekasten kommen. An der Lüsterklemme ist ein kurzer Draht angeschlossen (dazu nehme ich ein Stückchen einer Gitarren-G-Saite, denn die hält eine ganze Menge aus). Wenn man am Batteriekasten auf einen Taster drückt, ist der Stromkreis geschlossen: man erzeugt einen Kurzschluss! Die G-Saite wird so heiß, dass man damit den Aschenbecherschreck (so eine Art Watte) mühelos zünden kann. Ein kleines Flöckchen dieser Watte reicht schon; mit dem Inhalt eines Tütchens kann man etwa 3 Explosionen erzeugen.
Schwarzlicht. Einen ganz besonderen Effekt kann man mit einer Schwarzlichtröhre erzeugen, denn dieses Licht regt fluoreszierende Farbe zum Leuchten an. Das schafft – besonders auf dem Friedhof – eine ganz besondere Atmosphäre, denn der Nachthimmel strahlt in einem magischen Licht. Auch im Weltall heben sich die getupften Farbpunkte wie strahlend helle Sterne vom schwarzen Firmament ab. Die Schwarzlichtröhren gibt’s im Baumarkt, und die Farben im Bastelgeschäft. Damit das Schwarzlicht nicht überall hin strahlt, sondern wirklich nur die Bühne beleuchtet, habe ich sie mit einer schwarzen Papphülse ummantelt, die nur einen schmalen Spalt freigibt.
Bild 3: Feuerwerk von Vorne
Feuerwerk. (Bilder 3 und 4)
Bereits um das Jahr 1900 herum kannte man die sogenannten Chromotropen,
bunt leuchtende Szenenbilder, die bei der Darstellung von
(chinesischem) Feuerwerk zum Einsatz kamen. Verwendet wurden
Farbenräder, die von der Rückseite mit dem Licht einer Laterna Magica
angestrahlt wurden. „Nachteil“ ist dabei, dass man die ganze Pracht
ständig und dauerhaft sieht. Bei einer richtigen Feuerwerksrakete sieht
man jedoch zunächst nur die Leuchtspur der Rakete und dann eine
Explosion, deren Licht allmählich wieder verglimmt und zu Boden sinkt.
Um diesen Effekt zu imitieren, habe ich zunächst die Pappe für den
Hintergrund mit doppelseitiger Klebefolie bezogen und dann die Spuren
der Rakete und der Lichtexplosion mit dem Cutter hineingeschnitten.
Danach habe ich die Schutzfolie abgezogen und den
Wolkenhintergrund auf die Pappe geklebt. Zuletzt habe ich die
geschnittenen Schlitze mit Window-Colour ausgefüllt. Mit einer
Taschenlampe folgt man nun der Leuchtspur der Rakete und – um die
Explosion zu imitieren – zieht man die Taschenlampe ruckartig nach
hinten weg. Der nun vergrößerte Lichtkegel erleuchtet den ganzen
Bereich der Explosion. Man lässt die Taschenlampe sinken, und damit
sinken die Funken herab und verglimmen.
Bild 4: Feuerwerk von hinten
Effektlichter. Die „1 Euro“-Läden in unseren Einkaufsstraßen erweisen
sich mitunter als wahre Fundgruben, was effektvolle Lichtquellen
angeht. Als da wären:
⁃ Mini-Taschenlampen mit Halteclip, die man hinter
der Bühne festklemmt, um damit ein wichtiges Detail
genau ausleuchten zu können;
⁃ Elektro-Teelichte, die wunderschön flackern und die
perfekte Illusion eines Kaminfeuers erzeugen;
⁃ LED-Farbwechsler mit aufgestecktem Glasfaserbündel,
wobei der Farbwechsler einen ausbrechenden Vulkan
imitiert und das Glasfaserbündel das Licht einer roten
Lampe zu einem realistischen Lagerfeuer leitet;
⁃ blinkende Plastik-Anstecker, deren „Innenleben“ man
auch gut für die Positionslichter eines Flugzeugs
verwenden kann;
⁃ ein rotes Fahrradrücklicht lässt die Hexe in
gespenstischem Licht erscheinen.
Das alles kostet nicht viel Geld, bietet aber zahlreiche Möglichkeiten
für eine effektvolle Beleuchtung.
Geräusche. Über dieses
Stichwort ließe sich ausführlich referieren. Aber an dieser Stelle nur
so viel: wer mit Tonträgern arbeitet, findet auf speziellen CDs und
auch im Internet jedes nur denkbare Geräusch und sogar ganze
„Athmos“ (das sind Geräusch-Collagen, die die Atmosphäre eines
bestimmten Ortes wiedergeben, z.B. eine Straße, ein Hafen, ein Bahnhof.
Geräusche (und natürlich auch Musik) tragen in ganz besonderer Weise
zur Lebendigkeit und Authentizität einer dargestellten Szene bei (z.B.
unter www.hoerspielbox.de oder
http://theaterverlag.eu/28.Sounds__Geraeusche.html – auf dieser Seite
gibt es auch noch tolle Links zu anderen kostenlosen Seiten). Was die
rechtliche Seite angeht - bei der Hörspielbox gelten für die nicht
kommerzielle Verwendung folgende Nutzungsbedingungen:
„Es ist gestattet, die angebotenen Materialien über das Internet
abzurufen und zum persönlichen Gebrauch oder zu Zwecken der originären,
künstlerischen Arbeit und der Lehre zu kopieren und
weiterzuverarbeiten. Als bibliographische Angabe ist die Adresse der
hoerspielbox zu nennen: "www.hoerspielbox.de".“ Weitere Informationen
ebenda.
Wer seine Geräusche lieber selbst
erzeugt, findet ebenfalls im Internet (unter dem Stichwort „Geräusche
machen“) wertvolle Anregungen; im Übrigen kann man sich aber auch von
Alltagsgegenständen oder Percussion-Instrumenten inspirieren lassen.
Meeresrauschen oder Regen erzeugt perfekt der „Regenmacher“ (ein
Papprohr, das auf der Innenseite mit Nägeln gespickt ist und durch das
eine Handvoll Reis hin- und herrutscht); Kokosnusshälften klappern wie
die Hufe eines Pferdes; mit Sandpapier bespannte Holzbrettchen
imitieren optimal eine fahrende Dampflokomotive; mit speziellen Pfeifen
können Vogelstimmen imitiert werden; Butterbrotpapier knistert wie ein
Lagerfeuer ...
Der Phantasie sind hier – wie überhaupt beim Papiertheater – keine
Grenzen gesetzt.
Wer zu den angegebenen Hinweisen
Fragen hat, kann gerne mich anrufen (Tel. 02191/77287). Ich würde mich
freuen, wenn vielleicht auch andere Spielerinnen und Spieler ihre
Trickkiste einmal öffnen würden, denn man lernt ja immer voneinander
und kann auf diese Weise das Medium "Papiertheater" weiter entwickeln
und bereichern.
Das PapierTheater Nr.32 SEITE 3 August 2013
Papiertheaterworkshop
Beim üben
„Kennst du Kamishibai?“, fragte der Mitarbeiter der Stadtbücherei in Waiblingen mich vor ein paar Monaten. Nein - da musste ich mich erst einmal schlau machen: Kamishibai ist ein populäres Erzähltheater der japanischen Vorkriegszeit. Die Vorführer erzählen kurze Texte zu wechselnden Bildern, die in einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. Die Texte und Bilder werden eigens für diese Erzählform erarbeitet und dienen heute z.T. als Vorlagen für die berühmten japanischen Comics.
höhle
Vulkan
Kinder beim malen
Das PapierTheater Nr.32 SEITE 4 August 2013
Serie „Wie ich zum Papiertheater kam“ - Folge 8
Aus der Sammlung von Dirk Reimers
Sei es, dass
meine Eltern nichts Besseres wussten, sei es,
dass es Ende der 40er Jahre sowieso schwierig war, etwas aufzutreiben,
das sich
als Weihnachtsgeschenk eignete, jedenfalls kam es zu mir, aus der
Tauschzentrale, und während ich noch mein Gedicht aufsagte und mein
Großvater
an der Heiligabendzigarre zog und beifällig nickte, fiel mein Blick auf
ein
zeltähnliches Gebilde auf dem Tisch, das sich als ein noch zugedecktes
Theater
entpuppte. Ich hatte bis dahin einige Weihnachtsmärchen gesehen und war
mit Oma
und Opa im „Ernst-Drucker-Theater“ gewesen, wie er das St.
Pauli-Theater immer
noch nannte und das er liebte, weil dort damals „richtig“, das heißt:
nur platt
gesprochen wurde.
Auch hatte ich
mir ein Theater gebaut, sehr en miniature:
Zwischen Bauklötzer klemmte ich Spielkarten, deren Rückseite entfernte
Ähnlichkeit mit einem Stoffmuster hatte, auf und vor der Bühne
platzierte ich
„meine Männer“, Halmafiguren, die vielerlei Dienste leisten mussten.
Die neue Bühne
hatte einen hochziehbaren Vorhang mit einer
Eisenschiene als Gewicht. Der Boden bestand aus einem Kasten, in dem
Kulissen
und Figurinen aufbewahrt werden konnten. Sie erlaubten neben Rotkäppchen einige in arkadischen
Landstrichen spielende Stücke, die weder ich noch meine Familie kannte. Schon bald dachte ich mir selber Dramen aus
und, abgesehen von einer Unterbrechung von rund 50 Jahren, ist das so
geblieben.
Ein großes
Problem stellte sich freilich: das Publikum.
Eltern und Großeltern erwischte ich dabei, dass sie nicht bei der Sache
waren.
Als Kasperlespieler hatte ich meine Wanderbühne irgendwo auf der Straße
aufgeschlagen, was bei anderen Kindern so selbstverständlich wurde,
dass, als
ich ankündigte, am nächsten Tag in der Schule zu spielen, gefragt
wurde: „Gibt
es denn da auch Ascheimer?“ Aber dieses ebenso fragile wie schwere neue
Theater
herumzuschleppen, verbot sich, und außerdem fehlte ihm wohl auch der
handfestere Stil der Holzpuppenbühne. Irgendwann spielte ich mit
anderem und
habe mich nicht mal dafür interessiert, wo es abgeblieben ist.
Es folgten
Schule, Beruf, Freundschaften, Liebe, Heirat,
Kinder. Erst als die Haare grau wurden, tauchte der Gedanke auf, ob es
so etwas
wohl noch gäbe? In den neunziger Jahren entdeckte ich für mich zufällig
Pollock’s
in Covent Garden in London und erfuhr dort, dass es alljährlich im
Schleswig-Holsteinischen Preetz ein Festival gibt. Aber mein Job ließ
es noch
nicht zu, das zu vertiefen. Erst nach der Pensionierung „kam es
(wieder) zu
mir“, wie es im „Zauberberg“ über die Musik heißt, die sich Hans
Castorp
eroberte, in Gestalt einer Ausstellung im Lübecker St. Annen-Museum.
Zunächst
war es nur deren Werbezettel, und ich kombinierte, dass „Papiertheater“
wohl
das sein müsse, worauf meine Erinnerung pochte. In Lübeck offenbarte
sich mir,
dass es sogar einen Verein gab und eine sehr gut gemachte Zeitschrift,
die ich
sofort erstand, nebst den Bögen für Hänsel
und Gretel.
Im Keller diente
die Kasperbühne, hergestellt für
Kindergeburtstagsfeiern, als Gerüst für eine erste „Installation“. Ich
reproduzierte ein paar Figuren und schnitt sie aus, schwarzweiß und
ziemlich
unscharf, weil die Originale winzig waren und träumte davon, auf der
noch zu
bauenden Bühne ALLES spielen zu können. Zufällig besuchte mich gerade
mein
Freund Georg und war begeistert- schon von diesem mickrigen Anfang.
Handwerklich begabt und gut ausgestattet, schweißte er mir die ersten
Schiebedrähte und bastelte den Hexenofen mit flackerndem Feuer. Da
hatte ich
schon die Bögen verarbeitet, und Heiligabend ging die erste Aufführung
über die
Bühne. Es folgte Undine nach E.T.A.
Hoffmann, die Kulissenbilder nach Schinkel besorgte ich auf
verschlungenen
Wegen vom Kupferstichkabinett der Museen in Berlin, Schinkels Zauberflöte (die Königin der Nacht mit
dem Sternenhimmel) gleich mit.
Darüber berichtete ich der Redaktion von PAPIERTHEATER, worauf Norbert
Neumann
einen Beitrag erbat und mich bald darauf ins Sushi-Restaurant
„Shiawase“ in der
Deichstraße in Hamburg einlud, wo ich den Virtuosen Robert Poulter
erlebte. Von
da an ging es seinen Gang, fast jedes Jahr eine neue Inszenierung,
begleitet
von Norberts Kritiken und Ermunterungen, ebenso Georgs und einem
wachsenden
Kreis von Leuten, die sich nun um die Jahreswende meine Stücke ansehen
mussten:
Der volle Ring in einer Stunde, Scrooge!,
Der bestrafte Wüstling, Der
Troubadour u.a.. Auch ein gewisser Hans Ahrens hatte
von den Schinkel-Kulissen gelesen und mich
angerufen. Bald darauf schlug er mir vor, bei Rüdiger Koch zuzuschauen,
der ein
Gastspiel in Hamburg-Rahlstedt gab, und daraus wurde ein jahrelanges
Zusammenspiel mit Hans in seinem Haus, vor seiner zahlreichen
Verwandt-,
Bekannt- und Nachbarschaft. Er spielt im Keller, dann folgt ein
Theatermenü,
dann spiele ich im Wohnzimmer. Da wir sehr unterschiedlich spielen,
sowohl
inhaltlich als auch technisch, können wir nicht mit- aber sehr gut
nacheinander
spielen. Und nun hoffen wir, dass wir das noch möglichst lange tun können, inzwischen auch für meine Freunde.
2009 traute ich
mich zum ersten Mal, in Preetz zu spielen,
nach mehrfacher Ermunterung von Dirk Reimers, mit der Räuber-Oper.
2011 dann Die
Sache mit dem Stern.
Schon früh
entstand der Gedanke, Papiertheater auch anderen
nahe zu bringen, und zwar auf erzählerische Weise. Mit Georgs und
Norberts
Unterstützung entstand der erste Papiertheaterroman, als Hörbuch.
Nachdem es
beim Festival in Waiblingen ausgelegt hatte,
meldete sich von dort ein kleiner Verlag: Iris Förster, die
inzwischen
alle vier Romane herausgegeben hat. Sie spielt selbst Papiertheater mit
ihrer Familie
und betreut nun auch die Druckausgabe von DAS PAPIERTHEATER.
So schließen sich
Kreise, Freundschaften erwachsen, und in
dieser unserer Nische kann man mit seiner Wanderbühne die Freude
finden, die
der des spielenden Kindes nicht fern ist.