Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Es ist immer wieder schön zu sehen (und zu lesen), wie Kinder vom Papiertheater fasziniert sind. Gerade wenn sie selbst ein Papiertheater herstellen dürfen.Ulrich Chmel berichtet von einem Workshop in Wien.
Uwe Warrach wird im September seine beliebten Hörspiele gedruckt herausbringen und Preetz steht vor der Tür.
Doch nicht nur erfreuliche Nachrichten erreichen uns von dort: Dirk Reimers schließt sein Geschäft. Online-Handel, die Sammlung und das Papiertheater Pollidor bleiben uns aber glücklicherweise erhalten.
Und so bleibt uns wie jedes Jahr:
Wir sehen uns in Preetz
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
(mf)
Das PapierTheater Nr.22 SEITE 2 Juli 2011
Workshopbericht
Ulrich Chmel entdeckte vor einem Vierteljahrhundert
seine Liebe zum Papiertheater. Er lebt und spielt in Wien und hat
kürzlich bei einem Workshop Kinder der 1. Klasse eines Gymnasiums „von
der Schuhschachtel zum Papiertheater“ geführt. Darüber berichtet er
hier. Wer näheres über „Ulrich Chmel’s Papiertheater“ wissen möchte:
Auf www.papiertheater.at erfährt man alles über Programm und
Aktivitäten. Ein Video zeigt u.a. Ausschnitte aus dem erwähnten
„Gestiefelten Kater“. Der folgende Beitrag erscheint auch in der
Österreichischen Puppenspiel-Journalette ÖPUS, www.puppenspiel.at/oepc
Eigentlich war ich unsicher, ob es gelingen kann, die Phantasie
elfjähriger Kinder zu wecken, wenn ich ihnen im Papiertheater mit einem
Märchen vorspiele und dann mit ihnen ein Bühnchen aus einer
Schuhschachtel baue. Um es vorweg zu nehmen, es wurde eine der
schönsten Erfahrungen in meinem Leben mit dem Papiertheater.
Es war der Wunsch der Lehrerin für Bildnerische Erziehung Frau
Miriam Boztepe-Rhomberg, die Kinder der 1. Klasse des Gymnasiums
Franklinstrasse (Wien 21) durch eine Impulsveranstaltung für die
weitere kreative Arbeit mit dem Papiertheater vorzubereiten.
An einem Februarnachmittag spielte ich für die Klasse das Märchen vom
GESTIEFELTEN KATER. Schon während des Stückes waren die Kinder
konzentriert und halfen mit ihren Zurufen dem Kater, seine Kunststücke
erfolgreich abzuschließen. Beim anschließenden Backstage wurde hinter
der Bühne alles mit großem Interesse ausprobiert: die Figuren bewegt,
die Donnertrommel gerührt, die Nebelmaschine betätigt, der Schnürboden
ergründet und die Versenkung inspiziert. Nichts blieb unentdeckt und
alles war total cool.
Nachdem alles gebührend begutachtet war, begann eine sehr interessante
Diskussion mit den Kindern. Viele Fragen waren zu beantworten: Wieso
bekommt nur der älteste Sohn die Mühle und der mittlere Bruder nur den
Esel, der jüngste aber außer dem Kater gleich gar nichts? Wer ist der
Kater eigentlich? Wieso nennt der Kater den Müllersohn plötzlich Graf
von Carabas? Schon merkte ich, daß das Experiment erfolgreich verlaufen
werde.
Um die Phantasie zu beflügeln, beantwortete ich nicht nur alle diese
Fragen, sondern brachte die Kinder auch soweit, mit mir darüber
nachzudenken, wie denn dieses Märchen eigentlich weitererzählt werden
könnte. Dazu stellte ich einmal die These auf, daß der junge Graf von
Carabas (eigentlich der jüngste Müllersohn) nach seiner Hochzeit mit
der Prinzessin König des Landes wird und dieses jetzt mit dem Kater –
sein Erster Minister (Premierminister) regiert. Ich mußte die Kinder
gar nicht sehr bitten, die Ideen, wie die Geschichte weitergehen könnte
kamen reihenweise:
Ein letzter Blick...
Mit einem Papiertheatertreffen begonnen und nach einem Papiertheatertreffen wird geschlossen.
Nach 13 Jahren, am 13.September 2011, schließt Pollidor’s Papier Curiosa das Geschäft in der Bahnhofstrasse 10 in Preetz. Der Verkauf von Papiertheaterzubehör und sonstigen Papierartikeln wird unter der bekannten Internetadresse weitergeführt. Die Sammlung findet neue Räume im Heimatmuseum der Stadt Preetz, ein genauer Hinweis wie was wo wird Ende Oktober an dieser Stelle bekannt gemacht. Papiertheater Pollidor wird auch weiter bestehen. Die neue Geschäftsanschrift ist ab 15.09.2011:
Pollidor’s Papier Curiosa
Dirk Reimers
Gorch-Fock-Strasse 3
24211 Preetz
Fon: 04342 2346 (wir melden uns mit Reimers)
Wer
nicht hören will, darf lesen!
Die
Belisa-und-Max-Edition im
Papiertheaterakademieverlag
Jacob Borg, Reinbek bei Hamburg
erscheint ab
September
2011.
Die
Papiertheaterromane über Belisa und Max sind bisher als Hörbücher im
Iris-Förster-Verlag erschienen. Wer die Geschichten lieber oder
außerdem selber
lesen möchte, kann das ab September 2011 tun. „Das
Papiertheaterschiff“,
„Papiertheaterakademie“, „Die Bühnen-Räuber“ und „Wer will uns den
Himmel
rauben?!“ erscheinen nun außerdem gedruckt.
(zum Vergrössern der Titelseiten bitte Bilder
anklicken)